13.06.2014–28.09.2014
1945 kamen die Franzosen als Besatzer in den Norden Berlins. Sie hatten die Aufgabe, ihren Sektor zu demilitarisieren und zu verwalten, die Entnazifierung durchzuführen und die Menschen zu Demokraten zu erziehen. Im Krieg von den Deutschen besetzt und von diesen Erfahrungen geprägt, verfolgten die Franzosen das Ziel, Berlin dezentral zu organisieren. So schlossen sie sich beispielsweise nicht der zentralen Lebensmittelvergabe an, was die schlechte Versorgung des französischen Sektors zur Folge hatte. Als die Sowjetunion von der gemeinsamen Verantwortung für Berlin und Deutschland abrückte, kam es zur Blockade Berlins und zur politischen Spaltung. Seitdem bekannte sich Frankreich eindeutig zum Anschluss an die West-Alliierten. Aus der Besatzungsmacht wurde eine Schutzmacht für die Freiheit Berlins.
Die Ausstellung erinnert mit Fotos, Dokumenten und Objekten an das Leben mit den Franzosen, speziell in Reinickendorf. Sie zeigt, wie die französischen Streitkräfte und ihre Familien lebten und wo Begegnungen mit der Reinickendorfer Bevölkerung möglich waren. Großes Ansehen erwarben sich die Franzosen in der Kulturarbeit. Beim Deutsch-Französischen Volksfest vermittelten sie französische Lebensart, bei den Paraden und den Tagen der offenen Tür zeigten sie militärische Präsenz.