Dokumente
Neben dem historischen Buchbestand existiert eine Dokumentensammlung von besonderem Wert. So handelt es sich beispielsweise bei der ältesten Urkunde um eine Bestätigung von Fischereirechten in der Havel aus dem Jahr 1717.
Eine Besonderheit bildet ein Autograph von Alexander von Humboldt. Hervorzuheben sind auch Originalunterlagen der Kirchengemeinden wie z. B. die Rechnungsbücher von Alt-Reinickendorf. Zudem gibt es Ausstellungsdokumente wie u. a. Einladungskarten, Broschüren und Flyer, beispielsweise zur Dokumentation über Zwangsarbeit in der NS-Zeit oder Ausstellungsplakate des Museums. Darüber hinaus liegt eine Dokumentensammlung mit Kleinobjekten zu den einzelnen Ortsteilen vor.
Fotografien
Die ältesten Fotoaufnahmen stammen aus der Zeit vor 1900, darunter Bilder der heutigen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik (1880 gegr. als „Städtische Irren-Anstalt zu Dalldorf“) von F. Albert Schwartz. Andere Fotoserien zeigen Ereignisse aus dem frühen 20. Jh., z. B. einen Ballonwettbewerb in Tegel im Jahr 1906 oder den Bau des Reinickendorfer Rathauses von 1911. Die meisten Bilder entstanden in den 1920er- bis 1940er-Jahren, darunter auch Aufnahmen aus dem Atelier E. Bieber. Neuere Fotos dokumentieren beispielsweise den Bau der U-Bahn-Linie 6, die 1958 eröffnet wurde, die Errichtung des Märkischen Viertels oder den Bau der Berliner Mauer seit August 1961, ihren Fall 1989 und Fotos zur Zeit der „Franzosen in Berlin bis 1994“ (Cite Foch)Sonderbestände stellen der Negativ- und Printbestand von Vereins- und Familienfotografien aus früheren Zeiten als auch der ehemaligen Bezirksbildstelle Reinickendorf und die Negativsammlung des Szardenings-Fotoarchivs dar, woraus eine breit gefächerte Dokumentation bezirklicher Ereignisse seit 1953 resultiert.
Kartografien
Der Bestand enthält auch eine Sammlung von Bauzeichnungen, gezeichneten und gedruckten Landkarten und Stadtplänen aus dem 19. bis 21. Jh. sowie andere Kartenwerke. Einige von ihnen spiegeln die Besitzverhältnisse in den damaligen Dörfern wider. Eine besondere Karte von 1893 zeigt die Hauptverkehrswege mit den damals noch jungen Eisenbahnverbindungen der Nordbahn und der Kremmener Bahn. Aus anderen Karten geht die Entwicklung von Borsigwalde infolge der Verlegung des Industriebetriebs Borsig nach Tegel hervor. Weitere Blätter machen die verkehrstechnische Entwicklung des Bezirks bis ins 21. Jh. nachvollziehbar.
Kunstsammlung
Die Kunstsammlung umfasst zudem eine Sammlung von Druckgrafiken, Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen von Reinickendorfer und Berliner Künstler*innen aus dem 18. bis 21. Jahrhundert, darunter umfangreiche Sammlungen diverser Künstlerinnen und Künstler mit Kunstnachlässen u. a. von Hannah Höch, Max Grunwald, Leopold Achtenhagen und Martin Stecker. Ergänzung findet die Sammlung durch Fachbücher und Kunstkataloge von und über Reinickendorfer Künstlerinnen und Künstler.
Medien
Das Archiv und Bibliothek bieten neben ihren Dokumenten und Originalbeständen auch diverse multimediale Medien wie u. a. Dia-Sammlungen, Filmrollen, Super 8 Filme, VCR-Kassetten, VHS- Kassetten und Tonbänder zu lokalen Veranstaltungen (auch Schulveranstaltungen) und Ereignissen wie beispielsweise zum Mauerbau am 13. Aug. 1961.
Nachlässe
Sie Sammlung umfasst nicht nur Nachlässe mit Unikaten und Objekten der Künstlerin Hannah Höch (1889-1978) und des Arztes Wladimir Lindenberg (1902-1997), sondern auch die des Artisten Billy Jenkins (1885-1954) und anderer Persönlichkeiten, die in Reinickendorf lebten. Darüber hinaus gibt es personenbezogene Teil- bzw. Splitter-Nachlässe von Reinickendorfer Familien und Firmennachlässe, so Dokumente und Objekte zu den Volta-Werken. Bücher zur Geschichte der Firma Borsig sind ebenfalls vorhanden.
Objekte
Neben handwerklichen und bäuerlichen Geräten und Werkzeugen befinden sich in der Sammlung Haushalts- und Alltagsgegenstände, insb. aus Küche und Wäscherei und dazu gehöriges Mobiliar. Aber auch Gebäudeteile, wie beispielsweise Tonziegel oder gusseiserne Schilder befinden sich in der Sammlung. Zudem gibt es unterschiedlichste kulturgeschichtliche Exponate wie historische Globen, Schullandkarten, Musikinstrumente und Spielzeug, welche die Alltagskultur früherer Zeiten widerspiegeln.
Postkarten
Die Postkartensammlung ist nach den Ortsteilen gegliedert. Die ältesten Postkarten tragen Stempel aus den 1890er-Jahren. Viele zeigen die Gartenlokale in den Dörfern nördlich von Berlin. Der Hermsdorfer Lindengarten an der Berliner Straße, das Tivoli am Tegeler See oder das in Schulzendorf an der Ruppiner Chaussee gelegene Restaurant Sommerlust waren um 1900 beliebte Ausflugsziele. Hinzu kommen Ansichten der um 1900 noch durchweg dörflichen Ortskerne unter anderem vom Hermsdorfer Gutshof. Häufige Motive sind außerdem die alten Dorfkirchen sowie die ehemals zahlreich vorhandenen Mühlen.
Zeitungen
Eine Sammlung historischer Presseausschnitte mit mehreren tausend Artikeln gibt dem Archivbesucher die Möglichkeit, sich über regionalgeschichtliche Themen zu informieren. Hinzu kommen einzelne Zeitungen und Zeitschriften aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Einen Sonderbestand stellt die Ausschnittsammlung des Heimatforschers Bruno Stephan (1898-1976) dar, die nach Ortsteilen erfasst ist. Zudem gibt es einen Überblick über Ereignisse in den Ortsteilen sowie Belange des Bezirksamts Reinickendorf seit den 1950er-Jahren durch Berichte zur BVV, zu Parteien und den BA Pressespiegel. Einen weiteren Bestand bildet die Sammlung „Nordberliner“, „Reinickendorfer Allgemeine Zeitung (RAZ)“ und das „Museumsjournal“.