Ohne Fleiss kein Preis: Textilien und Bügeleisen aus der Zeit zwischen 1850 und 1940

Ausstellung  —  Museum Reinickendorf

16.10.2008–18.01.2009

bild_15.jpg

Die Ausstellung zeigte gestickte und gehäkelte Textilien wie Mustertücher aus dem Handarbeitsunterricht, Überhandtücher, Schrankborten und viele weitere mit Fleiß erstellte Schmuckstücke. Da viele Wohnungen nur aus der Küche und einer Stube bestanden, war die Küche Lebensmittelpunkt. Wände, an denen der Putz mangels ausreichender Heizung bröckelte, wurden hinter gestickten Sprüchen versteckt. Viele Dinge, die in den knapp bemessenen Schränken keinen Platz fanden, verschwanden in Beuteln. Das reichte vom Brotbeutel bis zur Tasche für Staubtücher. Möglich waren diese Arbeiten, da es in der Schule vom ersten Schuljahr an Handarbeitsunterricht gab, in dem neben dem Flicken und Stopfen auch das Sticken und Häkeln gelehrt wurde.

Fleiß war auch nötig, wollte man die Wäsche sorgfältig pflegen. Dazu sollte die Wäsche nicht nur glatt werden; Leinentücher und Decken sollten auch glänzen, da erst dann die eingewebten Damastmuster ihren vollen Reiz zeigten. Die Auswahl der Glättgeräte reichte vom gläsernen Glättstein über das 11,5 kg schwere Blockeisen, das auf dem Herd erhitzt wurde, bis zum Gasbügeleisen.